- Ferse
- 1. An den Fersen sihet man, ob einer mit dem Gesess könn zundel schlagen. – Gruter, III, 5; Lehmann, II, 35, 44.2. Man muss dem nicht noch die Fersen auf den Rücken setzen, den man zu Boden geworfen hat.*3. An der Ferse der Arbeit. (Altgr.)Am Schluss.*4. An die Fersen gewachsen sein. – Grimm, III, 1545.Er war seiner Mutter an die Fersen gewachsen.*5. Bis auf die Ferse mit etwas kommen. (Altgr.)Zu Ende.*6. Die Ferse geben. – Grimm, III, 1545.D.h. den Sporn, mit der Ferse anspornen.*7. Die Fersen sehen lassen. – Körte, 1353.Fliehen.*8. Einem auf der Ferse sein (oder liegen). – Grimm, III, 1544.Ihn verfolgen. (S. ⇨ Eisen.)*9. Einem auf die Ferse treten.Ihm unmittelbar folgen oder ihn verfolgen.*10. Einem den Fäaschem1 verlesen. (Rottenburg.)1) Aus Misverständniss für Vers.*11. Einem die Fersen auf den Nacken setzen.*12. Einen lieber mit den Fersen als mit den Zehen sehen.*13. Er hat die Fersen gezeigt.Ist davongegangen, hat reissaus genommen.Holl.: De hielen toonen.It.: Mostrare il calcagno.Lat.: Tali pruriunt. – Talos scabere. (Bovill, III, 134-135.)*14. Er zeigt die Fersen und nie mehr die Zehen.Von dem, der fortgeht, um nie wiederzukommen.*15. Ich sahem lieber de Farssen ass de Zienen. – (Schles.) – Robinson, 135; Gomolcke, 556.*16. Mit den Fersen hinter sich hauen. – Grimm, III, 1544.Fliehen.*17. Mit den Fersen winken. – Schottel, 1118a.*18. Sich auf die Fersen machen.Frz.: Montrer le derrière dans une affaire.*19. Sich auf die Fersen verlassen. – Grimm, III, 1544.*20. Von der Ferse zum Kopfe zurückkehren.[Zusätze und Ergänzungen]21. Was nicht in den Fersen brennt, brennt nicht in der Seele.*22. Einem die Fersen behauwen. – Theatr. Diabolorum, 397b.
Deutsches Sprichwörter-Lexikon . 2015.